Emotionale Männergesundheit: Arbeit mit Körper & Psyche

Zwischen Rückenschmerz und Selbstfürsorge – Emotionale Männergesundheit

Hendrik ist Heilpraktiker für Psychotherapie. Seine Stärke liegt im Brückenbauen, zwischen körperlichem Wohlbefinden, mentaler Gesundheit und gesellschaftlich relevanten Themen wie emotionale Männergesundheit und Achtsamkeit.

Als ehemaliger Geschäftsführer mit über 20 Jahren Erfahrung in der Personalentwicklung verbindet er heute fundierte Managementpraxis mit tiefgreifenden psychotherapeutischen und energetischen Methoden. Seine Arbeitsweise vereint geistige Heilmethoden, Hypnosetherapie und psychotherapeutische Techniken  mit einem klaren Fokus auf ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung.

Ein Gespräch gibt Hendrik Einblicke in alternative Heilmethoden, Zugänge für Männer zur Therapie und warum echte Stärke mit Achtsamkeit beginnt.

Kannst du uns einen Einblick in deine Arbeit geben und in das, was dich antreibt?

Mein Name ist Hendrik Neumann, ich bin 53 Jahre alt, verheiratet und lebe mit meiner Frau in Hamburg. Wir pendeln zwischen zwei Standorten, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, an denen wir auch arbeiten. Ich bin Heilpraktiker für Psychotherapie, ausgebildeter Geistheiler und Hypnosetherapeut. In meiner Arbeit verbinde ich feinstoffliche mit psychotherapeutischen Techniken.

Bevor ich in die therapeutische Arbeit einstieg, war ich 20 Jahre Geschäftsführer in einem großen Handelsunternehmen. Hier war ich zuständig für Personalentwicklung und Steuerung des Betriebs. Diese Erfahrung bringe ich heute mit in meine Arbeit ein, sei es in der Persönlichkeitsentwicklung, der Arbeit mit Ängsten oder Traumata, oder in Seminaren für Mitarbeiter:innen und Führungskräfte in Unternehmen. Der ganzheitliche Ansatz muss für mich stimmen, denn jeder Mensch bringt seine eigene Geschichte mit – genau darauf richtet sich meine Arbeit aus.

Warum Männer oft zögern, Hilfe zu suchen

Es fällt auf, dass im Bereich Heilpraktik viele Frauen tätig sind und auch die meisten Patient:innen weiblich sind. Warum tun sich Männer schwer mit dem Zugang?

Das liegt an gelernten Mustern. Viele Männer wachsen mit dem Bild auf, immer stark sein zu müssen. Gefühle und Schwächen haben oft wenig Raum. In Coaching-Ausbildungen ist der Männeranteil noch hoch, sobald es um Geistheilung ging, bin ich oft der einzige Mann. Viele Männer kennen die alternativen Möglichkeiten gar nicht, sie sind eher körperlich orientiert: „Rückenschmerzen? Tablette rein, weiter geht’s.“ Dabei gibt es so viele andere Ansätze, etwa über Ernährung, Psyche oder Strukturarbeit.

Gibt es Formate oder Wege, wie man Männer besser ansprechen kann?

Absolut. Der Einstieg über die Körperlichkeit funktioniert gut. Wenn Menschen klar wird, wie eng Körper und Psyche zusammenwirken – ohne gleich zu spirituell zu werden – kann man Türen öffnen. Wichtig ist auch der Gesamteindruck: Praxis, Sprache, Kleidung. Dieser äußere Rahmen wirkt bewusst oder unbewusst immer mit und kann als Brücke dienen. Ein modernes, ruhiges Umfeld schafft Vertrauen jenseits von Klischees.

Nimmst du Veränderungen bei Männern wahr?

Ja, wenn auch langsam.

Die Definition von Männlichkeit verändert sich.

Gefühle zu zeigen, wird zunehmend als Stärke gesehen. Auch Prävention wird für Männer wichtiger. Sie beginnen zu erkennen, dass es sinnvoll ist, nicht erst mit Schmerzen zum Arzt zu gehen, sondern frühzeitig etwas für sich zu tun – körperlich wie seelisch. Emotionale Männergesundheit wird zunehmend wichtiger. 

Einzelarbeit, Onlineformate und Vertrauen wirken

Denkst du, dass Männer in 1:1-Settings offener sind als in Gruppen?

Ja, das erlebe ich oft. Und Onlineformate helfen sehr, weil sie niedrigschwellig sind. In der gewohnten Umgebung fällt es leichter, sich zu öffnen. Das senkt die Hürde für den ersten Schritt enorm.

Gibt es Methoden, die besonders gut funktionieren?

Die praktisch-integrative kognitive Verhaltenstherapie ist sehr effektiv. Mit klaren Übungen und schneller Wirksamkeit. Atemtrainings sind auch hilfreich, weil man direkt Einfluss auf den Körper nimmt. Und auch der energetische Bereich öffnet sich zunehmend bei Frauen und Männern. Die Kombination aus allen Welten macht den Unterschied: Geist, Körper, Emotionen – das alles gehört zusammen.

Arbeitest du mit anderen Expert:innen zusammen?

Sehr gern, ich bilde mich kontinuierlich fort, mache Supervision und bin im engen Austausch mit Kolleg:innen. In Projekten arbeite ich gerne interdisziplinär, das bringt neue Impulse, Perspektiven und einen hohen Mehrwert für die Teilnehmer:innen.

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