Wie Ahnenheilung helfen kann, Familientraumata aufzulösen

Die Last der Ahnen heilen – um frei zu leben

Frauke Bourbeck arbeitet seit über 13 Jahren in ihrer eigenen Praxis. Als Schamanin hilft sie Menschen mit Hilfe von Ahnenheilung, Familientraumata und familiäre Altlasten aufzulösen, emotionale Erleichterung zu erfahren und ihre Lebensenergie zurückzugewinnen. Im Gespräch erklärt sie, warum viele Probleme nicht in der Gegenwart entstehen, sondern im Schatten unserer Vorfahren wurzeln. 

Kannst du uns ein wenig über deinen Hintergrund erzählen und was dich zur Ahnenheilung geführt hat?

Ich bin mit Ende 20 zum Schamanismus gekommen, das hat mich sofort tief berührt. Über Familienaufstellungen und die Arbeit mit erkrankten Klienten wurde mir klar:

Wenn wir mit den Ahnen arbeiten, kommen wir in der Heilung besser voran.

Viele Erkrankungen haben Ursachen außerhalb unseres persönlichen Lebens. Die Ahnenheilung ist ein ganz anderer Zugang, der andere Ursachen, und vor allem andere Lösungen, sichtbar macht. Seit über 13 Jahren arbeite ich Vollzeit in eigener Praxis, bilde aus und habe das Buch geschrieben: Die Kraft der Ahnen.

Wie kann man sich eine Ahnenheilung vorstellen?

Wir beginnen mit einem Genogramm, um die Geschehnisse in der Familie sichtbar zu machen. Aber: Man muss nichts über die Vorfahren wissen. Die entscheidenden Themen sind meistens die, von denen wir nichts wissen.

In tiefer Entspannung laden wir die Vorfahren und Ahnen ein, also Eltern, Großeltern, Urgroßeltern (Vorfahren) und die weiter zurückliegenden Linien (Ahnen). Ich arbeite mit urweiblicher und urmännlicher Energie, um das System überhaupt wieder ins Fließen zu bringen. Da, wo es stockt, zeigt sich die Blockade und genau dort setzen wir an.

Wie fühlt sich eine Sitzung für Klient:innen an?

Oft spürt man sofort eine Veränderung. Wenn z. B. die Urgroßmutter als hart empfunden wird, können sich durch die Heilung Weichheit, Wärme und Energie einstellen. Viele müssen erst einmal weinen, manche sind überwältigt von der neu fließenden Kraft. Langfristig verändern sich Haltung, Ausstrahlung, Kleidung, Beziehungsmuster.

Ich erlebe oft: Frauen, die vorher funktional, grau, erschöpft wirken, beginnen wieder zu strahlen, zu fühlen, zu leben. Sie kehren in ihre weibliche Kraft zurück. Das gleich gilt natürlich für die Männer.

Familientraumata als unsichtbare Wurzeln

Wie erklärst du, dass viele Menschen diese Themen gar nicht mit den Ahnen in Verbindung bringen?

Weil wir glauben, alles müsste aus uns selbst kommen. Aber wir tragen kollektive Lasten: zwei Weltkriege, Flucht, Gewalt, Schuld. Vieles davon ist nicht erzählt, nicht verarbeitet.

Das zeigt sich manchmal in Depressionen, Ängsten oder Beziehungsproblemen. Die Klient:innen wissen oft nichts über ihre Urgroßeltern, doch wenn wir hineinfühlen, spüren wir die Belastung sofort. Ich arbeite mit jeder Linie einzeln, etwa 3–5 Sitzungen pro weiblicher Seite bzw. männlicher Seite. Heilung geschieht nicht punktuell, sondern systematisch, ganzheitlich.

Wie siehst du die gesellschaftliche Entwicklung zum Thema Ahnenheilung?

Es ist ein klarer Wandel. Früher wurde das Thema belächelt. Heute begegnet mir viel mehr Verständnis und Offenheit. Die junge Generation spürt, dass sie betroffen ist. Manche Jugendliche haben Depressionen, Ängste, ohne erkennbare Ursache. Die Ursache liegt bei den Vorfahren. Ich arbeite dann oft mit den Eltern, die Kinder reagieren trotzdem positiv.

Es gibt aber noch die Angst: „Ich will die Büchse der Pandora nicht öffnen.“ Ich sage: Die Büchse ist längst offen. Es ist besser, bewusst hinzusehen, denn nur dann kann sich etwas ändern.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass mehr Menschen erkennen: Wir können den Zyklus durchbrechen. Es ist möglich, die eigene Geschichte zu heilen, für sich selbst und für kommende Generationen. Das ist der Weg vom Trauma zur Freiheit.

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