
Alternative Heilmethoden: Eine Übersicht
Alternative Heilmethoden beinhalten eine Vielzahl von Methoden und Behandlungskonzepten.
Meditation bei Stress bringt, wissenschaftlich nachgewiesen, innere Ruhe
„In einer Welt, in der unser Wert an unserer Produktivität gemessen wird, erleben viele von uns, dass jede einzelne unserer Minuten erfasst, optimiert oder durch die Technologien, die wir täglich nutzen, als finanzielle Ressource in Dienst genommen wird. Wir unterwerfen unsere Freizeit numerischen Evaluationen, interagieren mit algorithmischen Versionen voneinander, bauen Personenmarken auf und pflegen sie.
Einigen mag diese Rationalisierung und Vernetzung unserer gesamten gelebten Erfahrung so etwas wie die Befriedigung eines Ingenieurs verschaffen. Und doch bleibt eine Art nervöses Gefühl der Überreizung und Unfähigkeit, einen Gedankengang zu Ende zu führen. (…)“
— Jenny Odell*
Ein Gastbeitrag.
Unser Alltag wird immer hektischer, zeitoptimierter und ist voller Reize. Tatsächlich leben wir in einer völligen Reizüberflutung – ob in den sozialen Medien, wenn wir durch die volle Innenstadt laufen oder einen vollgepackten Arbeitstag bewältigen. Und im Anschluss, als vermeintlichen Ausgleich, noch Sport, soziale Kontakte, Alltagsaufgaben bedenken oder Care-Arbeit leisten.
Stress zeigt sich mental in Erschöpfung – auch bei ausreichend Schlaf –, Konzentrationsstörungen, Stimmungswandel, Abgeschlagenheit und weiteren Symptomen.
Auch körperlich macht sich diese dauerhafte Reizbelastung bemerkbar und sorgt nachhaltig für Schäden im Nervensystem und Hormonhaushalt, die wiederum Einfluss auf unsere allgemeine Gesundheit haben.
Auswirkungen wie Tinnitus, Rückenleiden oder ein Reizdarm sind nicht selten.
Früher sorgte ein Stressreiz für die bekannte Kampf- oder Flucht-Reaktion. Durch Stress freigesetztes Adrenalin wurde direkt umgesetzt und abgebaut. In unserem Alltag schaffen wir diesen Ausgleich in der Regel nicht. Wir laufen unter einem dauerhaften Reizeinfluss. Und damit unter permanenter Überreizung des Nervensystems. Das ist nicht nur anstrengend, sondern auf Dauer auch gesundheitsschädlich.
Häufig fällt es uns in dieser chronischen Reizüberflutung sogar schwer, zur Ruhe zu kommen. Das Gehirn und der Körper suchen nach der nächsten Beschäftigung. Schließlich ist unser Körper in Alarmbereitschaft.
Viele Menschen betreiben intensiv Sport, um Ausgleich zu schaffen und Adrenalin abzubauen. Das ist grundsätzlich nicht falsch, aber zur nachhaltigen Regulation des Nervensystems hilft es nur bedingt und kurzweilig.
Ihren Ursprung findet die Meditation in Indien bzw. im Hinduismus. In der spirituellen Tradition wird sie als ein lebenslanger Weg verstanden. Am Ende steht das Ziel, eine tiefe Verbundenheit mit dem eigenen Selbst und der kosmischen Energie (dem Universum) zu erlangen. Also die Einheit von Atman (individuelle Seele) und Brahman (Weltenseele).
Im Rahmen der klassischen Yoga-Philosophie ist die Meditation Schritt sieben des achtgliedrigen Yogapfades nach Patanjali (Yoga Sutra) auf dem Weg zum „Erwachen“, der Erleuchtung. Ähnliche Strukturen finden sich im Buddhismus. Der Geist ist im Zustand der Meditation völlig wach und klar, aber gleichzeitig ruhig und entspannt.
In yogischen Traditionen sind neben der stillen Meditation (z. B. Vipassana) häufig Mantras, Chants, Mudras sowie bestimmte Atem- und Körperübungen fester Bestandteil.
Über die Jahrtausende haben sich, angepasst an die Bedürfnisse der modernen Welt, unterschiedliche Meditationsformen entwickelt. Von der Meditation in Stille über Atemmeditationen bis hin zu Geh- oder Schüttelmeditationen.
Dem ist nichts vorzuwerfen, auch diese modernen Formen bieten nachweislich unterschiedliche Vorzüge. So darf jeder seinen eigenen Nutzen finden.
In unserer westlichen Welt ist Meditation heutzutage Bestandteil der Psychotherapie, meist losgelöst vom spirituellen Kontext. Meditation wird bei Stress und bei der Angstbewältigung sowie zur Verbesserung von Fokus und Konzentration eingesetzt. Meditation wird bereits von einigen Krankenkassen unterstützt.
Viele Menschen nutzen Meditation auch individuell als kleine Auszeit, zur Entspannung oder als Raum fürs Tagträumen.
Die positiven Einflüsse von Meditation sind – je nach Intensität und Regelmäßigkeit – wissenschaftlich nachgewiesen. So zeigen zum Beispiel Studien, dass Meditation bei Stress Cortisol reduziert. Die Vorteile können aber nicht nur körperlicher, sondern auch psychischer Natur sein:
Wie so vieles braucht auch Meditation regelmäßige Übung. Es ist völlig normal, dass Körper und Geist anfangs unruhig sind. Das legt sich mit der Zeit. Wird Meditation zur Gewohnheit, kehrt bereits beim Hinsetzen Ruhe ein.
Meditation hilft, den Geist zu beruhigen und ein Gefühl von Einheit und Klarheit zu entwickeln. Sie fördert Achtsamkeit und bringt Körper und Geist zur Ruhe. Regelmäßige Meditation bei Stress kann das Nervensystem beruhigen und dabei helfen, aus dem Zustand permanenter Anspannung auszusteigen.
In der regelmäßigen Praxis entsteht ein „sicherer Ort“ – ein Safespace, den wir jederzeit aufsuchen können.
Die Autorin:
Sina Kliemann ist zertifizierte Meditationslehrerin und biete geführte Meditationen an. Dabei leitet sie ihre Klient:innen durch die Entspannung, damit sie sich voll und ganz fallen lassen können – ob einmalig oder regelmäßig.
*Jenny Odell (*1986) ist eine amerikanische multidisziplinäre Künstlerin, Autorin und Dozentin mit Wohnsitz in Oakland, Kalifornien. Von 2013 bis 2021 unterrichtete sie Internetkunst sowie digitales und physisches Design an der Stanford University.Sie ist Autorin des New-York-Times-Bestsellers How to Do Nothing: Resisting the Attention Economy (2019).
Alternative Heilmethoden beinhalten eine Vielzahl von Methoden und Behandlungskonzepten.
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