San Hilda

Einfache Hausmittel: 6 Ideen für mehr Wohlbefinden

Merrit Kraus
24.03.2025
Einfache Hausmittel San Hilda Magazin

Manche Rezepte für Gesundheit und Wohlbefinden sind so alt wie die Zeit – über Generationen weitergegeben, wirken sie oft mit dem, was man ohnehin “zu Hause” hat. Ob bei Fieber, Erkältung, Verstauchungen oder kleinen Wehwehchen: Einfache Hausmittel können Beschwerden auf sanfte Weise lindern und den Heilungsprozess unterstützen.

Unsere Expertin Margareta Kraus, Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie und Apothekerin für theoretische und praktische Ausbildung stellt im San Hilda Magazin regelmäßig Heilpflanzen und ihre Wirkung vor und gibt einen Überblick über die bewährte Anwendungen und solche, die zu unrecht einen gute Ruf haben.

Wasser – das einfachste Hausmittel

Klingt zuerst ungewöhnlich, doch Wasser ist ein sehr vielfältig einsetzbares Haus- und Heilmittel:

  • Verdauung & Stoffwechsel
    Morgens ein Glas warmes Wasser auf nüchternen Magen regt die Verdauung an, fördert den Stoffwechsel, unterstützt die Entgiftung und hydratisiert den Körper. Wer mag, kann etwas Honig, Ingwer oder Zitrone hinzufügen.
  • Verbrennungen (kleinflächig):
    Ca. 20 Minuten kaltes Wasser über die betroffene Stelle laufen lassen. Gilt nur bei kleinflächigen Verbrennungen (nicht größer als eine Handfläche).
  • Kopfschmerzen
    Ein kalter Waschlappen auf der Stirn kann Linderung verschaffen.
  • Verstauchungen & Prellungen
    Mit Eis oder kaltem Wasser kühlen.
  • Fieber (Bei Erwachsenen und Kinder ab 4 Jahren)
    Wadenwickel mit handwarmem Wasser (20–30 °C) wirken fiebersenkend. Zuerst ein Baumwolltuch befeuchten, locker um die Waden wickeln und mit einem trockenem Tuch abdecken. 10 Minuten anlegen, dann 3–4 Mal wiederholen. Die Wickel entziehen dem Körper Wärme.
  • Entgiftung
    Leberwickel regen die Lebertätigkeit an, fördern Durchblutung und die Entgiftung. Dafür 4 TL Schafgarbenkraut mit 1 L kochendem Wasser übergießen und ca. 10 Min ziehen lassen. Im Anschluss die Flüssigkeit durch einen Sieb oder ein Tuch geben. Einen Teil als Tee beiseite stellen und mit dem Rest ein Tuch tränken und im Leberbereich auflegen (unter dem rechten Rippenbogen), Wärmflasche darauf und 30–60 Min liegen bleiben, Tee trinken und ruhen. Bei Bedarf täglich wiederholen.
  • Schnupfen (auch allergisch)
    Das Befeuchten der Nasenschleimhaut wirkt schleimlösend z. B. mit Hilfe einer Nasendusche oder durch das sammeln von Wasser in der hohlen Hand und anschließendes einziehen in die Nase. Am besten hilft eine Kochsalzlösung (isotonisch 0,9%) hierfür löst man 9g Kochsalz in Wasser auf. 

Zwiebel – die kleine Alleskönnerin

Zwiebeln sind ein einfache Hausmittel, sie enthalten Isoalliin (ätherisches Öl), deshalb fangen auch die Augen beim Schneiden an zu tränen. Das Öl wirkt antibakteriell, schleimlösend und schmerzlindernd.

  • Ohrenschmerzen
    Zwiebeln klein hacken, in ein Säckchen geben, leicht erwärmen und auf das schmerzende Ohr legen. Mit Schal oder Mütze fixieren.
  • Insektenstiche
    Eine Zwiebelhälfte direkt auf den Stich drücken.
  • Husten
    Aus Zwiebeln lässt sich leicht ein Saft gegen Husten herstellen: 1 Zwiebel klein schneiden, mit 2–3 EL Honig vermengen, über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Am nächsten Tag abseihen. Der entstandene Saft wirkt schleimlösend.

Quark – einfaches Hausmittel aus dem Kühlschrank

Magerquark enthält viel Wasser, was beim Auftragen auf die Haut verdunstet und angenehm kühlend wirkt. Auch wirkt der Quark entzündungshemmend.

Anwendung:
Direkt auf die Haut oder als Kompresse (Quark auf feuchtes Tuch geben, auflegen, fixieren).

Wird entweder direkt auf die Haut aufgetragen oder als Kompresse verwendet:
Man klappt eine Mullkompresse auf, trägt den Quark auf das mittlere Drittel auf, faltet diese Kompresse zusammen und legt sie auf die betroffene Stelle.
Alternativ: man bestreicht ein feuchtes Tuch fingerdick mit Quark und gibt die Quarkseite auf die betroffene Stelle.
Jeweils mit einer Binde fixieren.

Einsatzbereiche:
Quark wird primär dort eingesetzt, wo es gilt, Hitze zu entziehen oder Entzündungen einzudämmen: Verbrennungen, Sonnenbrand, Halsschmerzen, Heiserkeit, Sehnenscheidenentzündung.
Auch hilfreich als Brustwickel beim Abstillen (Brustwarze aussparen).

Zitrone – Sauer macht basisch

Zitronen sind reich an Vitamin C, Kalium, Magnesium und sekundären Pflanzenstoffen, dadurch wird das Immunsystem gestärkt. Zusätzlich wirken sie abwehrstärkend, entzündungshemmend, antibakteriell und schleimlösend.

  • Bei Erkältung
    Heißes (nicht kochendes!) Wasser mit Zitronensaft versetzen evtl. mit Ingwer und Honig ergänzen
  • Entgiftend
    Zitronenwasser stärkt die Leber und entsäuert den Körper. Trotz der Säure wirkt die Zitrone basenbildend.

Honig – Natürliches Antibiotikum

Honig enthält Zucker (ca. 40% Fructose, 30% Glukose, 3% Saccharose) dadurch entsteht eine osmotische Wirkung: die hohe Konzentration entzieht Bakterien das Wasser, wodurch sie absterben. Ebenso enthält Honig Enzyme (z. B. Glukoseoxidase) und Antioxidantien und wirkt entzündungshemmend sowie antibakteriell. Eine besonders hohe antibakterielle Wirkung danke Methylglyoxal (MGO) hat MANUKA-Honig.

  • Halsschmerzen
    1 TL Honig langsam im Mund zergehen lassen – beruhigt die Schleimhäute.
  • Erkältung
    1 TL Honig in Erkältungstee geben

Essig – aktuell im Trend

Essig verfügt über bemerkenswerte gesundheitsfördernde Eigenschaften. Er enthält Gerbstoffe – je dunkler der Essig, desto mehr –, die entzündungshemmend wirken können. Wichtig ist, Essig stets verdünnt anzuwenden.

  • Verdauungsfördernd
    1 TL Essig, zum Beispiel Apfelessig in einem Glas Wasser verrühren und  auf nüchternen Magen trinken.
  • Verstauchungen, Prellungen, Insektenstiche
    Eine 1:1-Verdünnung als Umschlag auf die geprellte Stelle kann Linderung verschaffen. Auch bei Insektenstichen wirkt ein kühlender Umschlag mit verdünntem Essig juckreizstillend.

Mythos: Hühnerbrühe

Die Suppe liefert Flüssigkeit und wirkt wärmend – beides unterstützt den Körper bei Infekten. Bei langsamen Kochen gehen Nährstoffe wie Zink, Kalzium und Aminosäuren (z. B. Cystein) in die Brühe über. Allerdings kommen diese hauptsächlich aus dem enthaltenen Gemüse.

Eine gekochte Hühnerbrühe liefert Flüssigkeit, Wärme, etwas Salz und ein paar Nährstoffe. Was bei einer Erkältung hilfreich sein kann, allerdings darf man von ihr keine Wunder erwarten.

Das wichtigste Hausmittel: Zuwendung

Zuwendung in Form von Wärme, Aufmerksamkeit und liebevoller Fürsorge, spielt eine zentrale Rolle im Heilungsprozess. Sie vermittelt Sicherheit, Geborgenheit und das Gefühl, nicht allein zu sein. Oft ist es genau diese zwischenmenschliche Wärme, die dem Körper und der Seele erlaubt, zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu schöpfen.  Zuwendung ist und  bleibt das stille, aber wirksame Fundament jeder natürlichen Heilanwendung.

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